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Vor langer Zeit gab es einen Mann, der drei Söhne hatte, die er sehr liebte. Er war nicht reich geboren, aber durch seine Klugheit und harte Arbeit hatte er es geschafft, eine Menge Geld zu sparen und einen fruchtbaren Bauernhof zu kaufen.
Als er alt wurde, begann er darüber nachzudenken, wie er das, was er besaß, unter seinen Söhnen aufteilen könnte. Eines Tages, als er sehr alt und krank war, beschloss er, einen Test zu machen, um zu sehen, welcher seiner Söhne der klügste war.
Daraufhin rief er seine drei Söhne an sein Bett.
Er gab jedem von ihnen fünf Pfennige und bat sie, etwas zu kaufen, um sein Zimmer, das leer und kahl war, zu füllen.
Jeder der Söhne nahm das Geld und ging los, um den Wunsch des Vaters zu erfüllen.
Der älteste Sohn dachte, es sei eine leichte Aufgabe. Er ging auf den Markt und kaufte ein Bündel Stroh – das Erste, was ihm in die Hände fiel. Der zweite Sohn hingegen überlegte ein paar Minuten lang. Nachdem er über den ganzen Markt gegangen war und alle Geschäfte durchsucht hatte, kaufte er ein paar schöne Federn.
Der jüngste Sohn dachte lange über das Problem nach. „Was ist es, das nur fünf Pfennige kostet und einen ganzen Raum füllen kann?“, fragte er sich. Erst nach vielen Stunden des Nachdenkens und Überlegens fand er etwas, das ihm gefiel, und sein Gesicht erhellte sich. Er ging zu einem kleinen, in einer Seitenstraße versteckten Laden und kaufte mit seinen fünf Pfennigen eine Kerze und ein Streichholz. Auf dem Heimweg war er glücklich und fragte sich, was seine Brüder gekauft hatten.
Am nächsten Tag versammelten sich die drei Söhne im Zimmer ihres Vaters. Jeder brachte sein Geschenk mit, den Gegenstand, der ein Zimmer ausfüllen sollte. Zuerst breitete der älteste Sohn sein Stroh auf dem Boden aus, aber leider füllte es nur eine kleine Ecke. Der zweite Sohn zeigte seine Federn: Sie waren sehr hübsch, aber sie füllten kaum zwei Ecken.
Der Vater war sehr enttäuscht von den Bemühungen seiner beiden älteren Söhne.
Dann stand der jüngste Sohn in der Mitte des Raumes. Alle anderen sahen ihn neugierig an und fragten sich: „Was könnte er gekauft haben?“.
Der Junge zündete die Kerze mit dem Streichholz an und das Licht dieser einen Flamme breitete sich im ganzen Raum aus und erfüllte ihn.
Alle lächelten.
Der alte Vater war hocherfreut über das Geschenk seines jüngsten Sohnes. Er schenkte ihm sein ganzes Land und sein Geld, denn er wusste, dass der Junge klug genug war, es gut zu nutzen und sich weise um seine Brüder zu kümmern.

Mit einem Lächeln können Sie heute die Welt erhellen. Und es kostet Sie nichts.

P. Bruno FERRERO
Salesianer Don Boscos, Experte für Katechetik, Autor mehrerer Bücher. Er war Redaktionsleiter des Salesianer-Verlags Elledici. Er ist der Herausgeber des in Italien gedruckten Bulletins "Il Bollettino Salesiano".